Es war kurz nach 12 Uhr am Donnerstag, den 15.10., als ein Bus, vollbesetzt mit knapp 50 Kindern und ihren 6 Begleitpersonen aus 5 Schulen unserer Partnergemeinde Jarny in Frankreich, vor der Schule anhielt und die Hälfte der Kinder und Lehrkräfte ausstieg.
Die Aufregung stand nicht nur ihnen, sondern auch den wartenden Gastgeberkindern und einigen Eltern ins Gesicht geschrieben. Wie klappt das nur mit der Kommunikation? Wird sich das Kind auch wohl fühlen? Was ist, wenn…? Fragen, die zum Greifen nahe in der Luft lagen.
Während die französischen Jungen und Mädchen in der Aula den Gastfamilien zugeteilt und nach Hause entlassen wurden, fuhr der Bus weiter zur GS Hochstetten, denn auch hier wurden die Gäste gespannt erwartet.
Nachdem alle Kinder versorgt waren, trafen sich zahlreiche Lehrkräfte aus Linkenheim und Hochstetten zum gemeinsamen Mittagessen mit den Französischen KollegInnen. Im Anschluss daran stand unter der freundlichen Leitung des Brauereiführers Hr. Thamerus, eine kurzweilige, interessante Besichtigung der Brauerei Höpfner auf dem Programm, deren Ursprung in Liedolsheim liegt und die über Linkenheim nach Karlsruhe an den heutigen Standort weiterzog. Wir bekamen neben vielen Informationen zur eigens für die Bierbrauerei errichteten Burganlage und zur Brauereikunst auch Wissenswertes über die Zutaten und ihre Verarbeitung erzählt und durften im Anschluss daran auch die ein oder andere Biersorte verköstigen. Mit einem nicht im Verkauf erhältlichen schönen Bierglas der Brauerei Höpfner im Gepäck, gab es in einem Café die Gelegenheit sich in gemütlicher Runde zu unterhalten.
Abends traf man sich wieder zum gemeinsamen Abendessen im Lehrerzimmer und auch hier gab es Raum und Zeit für Gespräche, weit über den Schulalltag hinaus.
Am Freitagmorgen kamen unsere französischen Gäste mit in den Unterricht der Viertklässler. Zwar platzten die Klassenräume beinahe aus den Nähten, aber die Kinder rückten einfach näher zusammen und erzählten begeistert, was ihre deutschen Gastgeberfamilien alles mit ihnen unternommen hatten und was es alles zu Essen gegeben hat. Wir stellten Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest und erfuhren auch über die ein oder andere vergossene Heimwehträne. Selbstverständlich wurde auch gemeinsam gearbeitet, gespielt, gesungen und Sport getrieben.
Um 12 Uhr war schon für alle Unterrichtsende und Gast- und Gastgeberkinder gingen zum Mittagessen nach Hause.
Für die LehrerInnen gab es zum Abschluss wieder mit den Hochstetter KollegInnen ein gemeinsames Mittagessen. Gerne wäre man noch länger gemütlich zusammengesessen, aber bereits für 14.00 Uhr war die Abfahrt der Gäste geplant.
Schneller als auch den meisten Kindern und sogar einigen Eltern lieb war, hieß es schon wieder Abschied nehmen, ein Abschied, bei dem viele französische Kinder ihrem deutschen Austauschkind das Versprechen abnahmen, im Mai zum Gegenbesuch nach Jarny zu kommen. So endete der kurze aber sehr intensive Schüleraustausch zum Teil mit recht feuchten und roten Augen.
„Au revoir“ also bis zum Gegenbesuch, der für den 11./12. Mai im Jubiläumsjahr 2016 (50 Jahre Partnerschaft!) geplant ist.
Abschließend noch ein ganz herzliches MERCI allen Familien, die bereit waren ein oder gar zwei Kinder aufzunehmen und die so einen Beitrag dazu geleistet haben, die Partnerschaft mit Jarny lebendig zu halten, mitzugestalten und Erfahrungen auf beiden Seiten ermöglichen, die man mit nichts aufwiegen kann.